Mit Würde sterben!

Um in Würde zu sterben fahren viele in die Schweiz. In Deutschland ist die Möglichkeit in Würde zu sterben sehr gering. In Würde sterben heißt auch zu bestimmen wann ich den Qualen durch die unheilbare Krankheit ein Ende setze.  

 

Mit Würde sterben!

„ Es tut uns leid Frau Wenz wir können die Morphiumdosis nicht erhöhen, wenn ihr Mann dadurch ins Koma fällt, kann es kritisch werden“ sagte Dr.Born der Chefarzt.

„ Herr Doktor mein Mann sagt er habe Schmerzen, ich glaube nicht dass er lügt.“

„ Es ist möglich das ihr Mann zur Zeit etwas Schmerzempfindlich ist aber wir tun unser möglichstes um ihn Schmerzfrei zu halten, aber Morphium ist nun mal das letzte Mittel und wenn wir die Dosis erhöhen würde es ihn vielleicht umbringen“ sagte Dr.Born mit Nachdruck

„ Mein Mann und ich haben vereinbart das er nicht leiden muß, wir wissen alle das der Krebs soweit fortgeschritten ist das er nicht mehr geheilt werden kann. Wenn der Rest nur aus Leiden besteht dann erhöhen sie die Dosis, dann hat er wenigstens ein würdiges Ende.“

„ Das dürfen wir nicht, das wäre Tötung auf Verlangen und somit Strafbar.“

„ Herr Doktor, es wäre gnädiger als ihn leiden zu lassen. Ich appelliere an sie als Mensch. Es kann nicht im Sinne des Gesetzgebers sein das die Menschen leiden müssen.“

„ Sterbehilfe wird bei unseren Nachbarn außer in Deutschland offen Diskutiert, Spiegelland lehnt sich in dieser Frage sehr an die Deutsche Gesetzgebung an. Auch unseren Politikern ist es egal wie es schwerstkranken Patienten geht.“

Frau Wenz erwiderte nichts, sie wusste dass jede weitere Diskussion nichts bringen würde. Ja, Spiegelland hatte sehr viel gemeinsam mit dem Nachbar Deutschland, z.B. die Demokratie von oben, alle vier Jahre wurde das Stimmvieh zusammengetrieben und zur Wahlurne gebracht, anschließend auch gegen den Bürgerwillen politische Entscheidungen getroffen.

Am nächsten Tag besuchte Frau Wenz wie immer ihren Mann. Er hatte wieder Schmerzen sie sah es ihm an. Erwartungsvoll sah er sie an. Es bedurfte keiner Worte um sich zu verstehen, 56 Jahre hatten sie zusammengeschweißt.

Karl Vollmer war seit drei Tagen der Zimmergenosse von Willi Wenz.

„ Karl “ sagte Willi mit zittriger Stimme „ wolltest du nicht eine rauchen gehen“

Karl war Nichtraucher aber er verstand sofort dass die beiden alleine sein wollten. Nun waren sie alleine, zwei die 56 Jahre durch Dick und Dünn gegangen sind. Marianne Wenz zog eine Pistole aus der Handtasche. Sie steckte das Magazin in den Schaft und zog den Schlitten zurück. Die Patrone rastete ein Willi nahm die Pistole steckte sie in den Mund und drückte ab.

Der Schuß sorgte für Aufregung, auch Dr.Born erschien.

Marianne sah ihn an. „ Das war Beihilfe zum Selbstmord, und das ist straffrei, wir lassen uns  von den Politikern nicht nehmen in Würde zu sterben.“

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