Bürgerwehr!

Harald Kroll nahm die Post aus dem Briefkasten. Wie immer fand er Werbeflyer, Serienbriefe, und ab und zu eine Rechnung. Die Werbezettel landeten nach einem kurzen Blick im Papierkorb. Ein Bogen unbedrucktes Papier einmal geknickt worauf handschriftlich sein Name stand erregte seine Aufmerksamkeit.

„ Hallo Herr Nachbar!“ begann der Text auf der Innenseite „ wie sie sicher mitbekommen haben häufen sich die Einbrüche und Überfälle in unserer unmittelbaren Umgebung. Gestern Nacht wurde in das Haus des Rentnerpaares Weidemann eingebrochen. Herr Weidemann wurde mit einem Baseballschläger krankenhausreif geschlagen. Alles Geld sowie Schmuck und alle Multimediageräte geraubt. Und was macht die Polizei? Die Polizeistation in Hattersheim wurde geschloßen sowie 12 weitere in unserem Bundesland. Die Beamten der Polizei schieben 2Milionen Überstunden vor sich her weil unser Landeshauptmann nicht fähig ist eine ordentliche Sicherheitspolitik vorzulegen. Wir wollen Morgen Abend um 20⁰⁰ Uhr im Bierbrunnen darüber diskutieren  wie wir uns Schützen, wenn es sein muß mit einer Bürgerwehr. Sie sind herzlich eingeladen, Ihre Meinung ist uns wichtig.“

Als Harald das Lokal betrat wurde er in einen Nebenraum verwiesen. Er war überrascht, mehr als 50 Personen, überwiegend Männer waren da. Viele bekannte Gesichter, man sah sich beim Einkaufen oder beim Friseur und zwei der Herren wohnten mit ihm Tür an Tür.

Nachdem alle Anwesende ihre Bestellung erhalten hatten schloß der Veranstalter die Tür. Er stellte sich als Walter Stier vor war verheiratet und hatte zwei Töchter im Alter von 7 und 9 Jahren. Danach kam er schnell zum Zweck des Treffens. Er hatte Details über die letzten Überfälle in der Wohngegend. Die Brutalität mit der vorgegangen wurde erschreckte die Leute. „ Ich schlage deshalb vor, dass wir Patroulien zu je drei Mann bilden mit einem Alarmsystem um unsere Familien zu schützen.“

Da stand ein junger Mann auf,  griff unter seine Jacke und holte eine Pistole vor, eine Heckler und Koch. Er legte sie auf den Tisch und sagte: „ Ich unterstütze Ihre Idee.“