Das Europäische Parlament will ein Europaweites Waffengesetz auf den Weg bringen. Unser Reporter Carsten Rieder sprach mit unserem Innenminister Theodor Schramm.

C.R.  „Herr Innenminister, während in den USA wieder ein Amokläufer einen Lehrer und sich selbst erschossen hat will das Europaparlament ein Europaweites Waffengesetz anschieben. Wie bewerten sie das?“
Th.S. „Nun, den Entwurf, der uns vorliegt, halte ich für völlig überzogen, man schüttet das Bad mit dem Kind aus. Man will zum Beispiel auch Luftgewehre und Luftpistolen registrieren lassen. Ich stelle mir das ein wenig schwierig vor denn bisher brauchte man dafür keine Waffenbesitzkarte.  Wer jetzt schon eine Luftpistole oder Gewehr hat, wird sich nicht unbedingt melden. Auch die gewerblichen Schießbudenbesitzer werden überprüft.
Wir werden sehen was man sagt, wenn ich fordere, dass nun auch Dartpfeile registriert werden. Ich denke, die merken noch nicht mal, wenn man sich über sie lustig macht.“
C.R: „Das wäre in den USA nicht möglich. Gibt es hier in Europa auch eine Organisation wie die NRA?“
TH.S. „ Ja, gibt es. Der Deutsche Schützenbund möchte das Waffengesetz lockern. Sie sind allerdings nicht so Aggressiv wie die NRA. In den USA kann man fast alle Arten von Waffen kaufen, halb- und vollautomatische Schusswaffen, Repetier und Schnellfeuergewehre, sogar Maschinenpistolen. Für Kinder gibt es kleine Waffen, echte Schusswaffen und Eltern, die so etwas kaufen. Ich weiß nicht, ob das krank ist, aber gesund ist es sicher nicht.“

C.R.“Die eben genannten Waffen fallen doch hierzulande unter das Kriegswaffen-  Kontrollgesetz und eine Jugendarbeit hat auch der Schützenbund.“
Th.S. „ Gewiss. Aber stets im Verein kontrolliert,  nicht zuhause im privaten Umfeld und schon gar keine Schnellfeuergewehre oder Maschinenpistolen. Hier in Spiegelland müssen sie selbst für  kleine Kaliber, etwa eine 4mm Randzünderpistole, einen abschließbaren Tresor haben, für den nur sie den Schlüssel haben. Ähnlich sind die Vorschriften in Deutschland und anderen angrenzenden Staaten.“
C.R. „ Ist das Waffengesetz in den USA nicht einheitlich?“
Th.S. „Nein, jeder Bundesstaat hat ein eigenes Waffengesetz. In den Staaten spricht man vom Waffenrecht. Es ist in der Verfassung festgehalten dass jeder Bürger Waffen besitzen darf. Je nach Staat mit oder ohne besondere Lizenz. In den USA hat jeder zweite eine Waffe und die NRA Millionen von Mitgliedern. Der Lobbyist La Pierre sagt dem Senat, was die NRA will bzw. nicht will. Selbst die UN hat er in die Knie gezwungen. Daran sieht man, dass die UN doch nur ein zahnloser Papiertiger ist. Aber nicht nur Männer, auch Frauen gehören zu den Aktivisten,- Sarah Palin ist eine von ihnen.“
C.R. „ Woher ist kommt die Liebe zu Waffen, an der Tradition, oder der Erinnerung an die Indianerkämpfe?“
Th.S.„ So wird es gerne kommuniziert, aber das Problem ist ein anderes. Viele Amerikaner sind in der Evolutionsschleife bei Wyatt Earp hängengeblieben. Eine weitere Gefahr ist folgende: Waffenliebhaber haben im Unterbewusstsein die Lust am Töten, der Beweis ist die steigende Zahl der Amokläufe in den USA. Psychologen sagen, das Kinder, denen man in frühester Jugend das Schießen beibringt, damit auch die Lust am Töten lernen.“
C.R.„ Dann hoffen wir,  das die EU das richtige Augenmaß für ein Europäisches Waffenrecht findet.“